Wald abholzen für Gewerbegebiet.

In der Gemeinde Wehrin­gen (Bay­ern, Land­kreis Augs­burg) wurde im April 2023 eine Wald­fläche von unge­fähr 4 ha abge­holzt, um hier ein neues Gewer­bege­bi­et entste­hen zu lassen. Die Gemeinde Wehrin­gen argu­men­tiert, dass diese Fläche im sog. Auwald ökol­o­gisch wenig wertvoll sei, da es sich um eine Ficht­en­monokul­tur han­dle. Zudem werde die Gemeinde als Ersatz 6 ha Wald neu pflanzen lassen, der den Anforderun­gen des Kli­mawan­dels bess­er genü­gen werde. Eine Kli­maschützer-Ini­tia­tive argu­men­tiert dage­gen, dass im Umfeld des neuen Gewer­bege­bi­etes es viel Leer­stand in Bezug auf Gewer­be­flächen gebe. Zudem sei die Aus­sage, dass der Wald ökol­o­gisch ohne Nutzen sei, nicht kor­rekt. Die Gemeinde schuf aber vol­len­dete Tat­sachen und rodete unter Polzeis­chutz in ein­er Blitza­k­tion am Rosen­mon­tag den Wald. Kön­nen wir uns Rodun­gen von Wäldern für Gewer­bege­bi­ete in Zeit­en des Kli­mawan­dels und steigen­der CO2-Werte erlauben? Aber Tat­sachen wur­den geschaf­fen. Ein Bild des gerode­ten Are­als:

Zu dem The­ma existieren auch eine open­Pe­ti­tion und ein Artikel des Bay­erischen Rund­funks.

Die Gemeinde Wehrin­gen fol­gt dem all­ge­meinen Trend, Gewer­bege­bi­ete am Ort­srand anzusiedeln. Die Folge ist, dass die Ortskerne verö­den und am Ort­srand mehr Verkehr mit mehr Lärm und mehr Abgasen entste­ht. Ob sich in dem neuen Gewer­bege­bi­et wirk­lich Handw­erk und pro­duzieren­des Gewebe ansiedelt? Oft siedeln sich Han­del oder Logis­tikun­ternehmen an. Man wird sehen.

Die Bun­desregierung hat im Rah­men der Deutschen Nach­haltigkeitsstrate­gie das Ziel aus­gegeben, bis zum Jahr 2030 den Ver­brauch von Flächen für Sied­lun­gen (inkl. Indus­trie und Gewerbe) und Verkehr auf unter 30 Hek­tar pro Tag zu ver­ringern. Ein hehres Ziel!

Aktualisierung

Über zwei Jahre später ist im Juni 2025 noch nichts geschehen, kein Baube­ginn. Die Natur erobert sich das Gelände zurück.

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