Feinstaub aus Wald- und Buschbränden ist gefährlicher als solcher aus anderen Quellen.
Auf dem Kongress der European Respiratory Society im Jahre 2024 präsentierte C. Tonne aus Barcelona wissenschaftliche Daten zum Effekt von Feinstaub der Partikelgröße PM2.5 , der aus Wald- und Buschbränden stammt, auf die menschliche Sterblichkeitsrate und verglich dies mit gleichem Feinstaub aus anderen Quellen. Dies erfolgte in einer epidemiologischen Studie mit Datensätzen aus dem EARLY-ADAPT Projekt aus den Jahren 2006, 2011 und 2018. Grundlage war ein GEOSTAT-Bevölkerungsraster-Datensatz. Die Studie erfolgte über verschiedene Regionen.
Das relative Sterberisiko war bei Feinstaubeinheit der Größe 2,5 Mikrometer (PM2.5), der aus Wald- und Buschbränden stammte, wesentlich größer als bei PM2.5 aus anderen Quellen. Das Risiko, dass Menschen dadurch zu Tode kämen, sei 10mal höher. Die Arbeit ist noch nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht und daher noch mit Vorsicht zu betrachten. Zudem hat sie statistische Mängel, da sie nicht nach Alter und Gechlecht der Bevölkerung differenzierte. Auch sei die räumliche Auflösung der Raster nicht einheitlich in den verschieden Regionen gewesen.
Update vom 9.7.2025: Die Studie wurde von den Autoren zurückgezogen, nachdem in der ursprünglichen Analyse ein ein Kodierungsfehler (single stroke coding error) bei der Klassifikation der Studienteilnehmer entdeckt worden sei. Der Hauptautor (Joan A. Casey) glaubt aber trotzdem, dass ein positiver Zusammenhang zwischen dem 3‑Jahres-Durchschnitt der Waldbrandexposition und dem Auftreten von Demenz bestünde. Es bleibt festzuhalten: Die Studie erfüllt damit aber nicht valide statistische Ansprüche.
Eine längerfristige Exposition mit Feinstaub führt im Alltag zu stärkeren körperlicher Einschränkungen bei älteren Menschen.
Gao und Mitarbeiter veröffentlichten im Jahre 2024 in der Zeitschrift The Lancet Healthy Longevity eine Kohorten-Studie mit 15.411 Personen aus den USA, die 65 Jahre und älter waren. Sie schätzten die durchschnittliche Konzentration von Feinstaub der Partikelgröße PM2.5 bis PM10.0 über 10 Jahre ab und benutzen eine raum-zeitliche Modellierung (spatiotemporal prediction models). Körperliche Einschränkung (pysical disability) wurde beurteilt anhand von Problemen beim täglichen Leben wie Anziehen, Herumgehen in einem Raum, Baden, Essen, zu Bett gehen bzw. Aufstehen, und Gang zur Toilette.
Langzeitexposition mit Feinstaub war bei diesen älteren Personen assoziiert einem 5%igen Anstieg devon körperlichen Einschränkungen. Die Konzentrationen von Stickoxiden (NO2) und Ozon in der Luft hatten dagegen hier keinen Einfluss.
Feinstaubexposition und Entwicklung einer Parkinson-Erkrankung.
B. Krzyzanowski und Mitarbeiter aus den USA (Mayo Clinic, Rochester, MN) veröffentlichten 2024 in der Zeitschrift JAMA Network Open In einer Fall-Kontroll-Studie mit 346 Personen (mittleres Alter 72 Jahre) mit Parkinson-Erkrankung und 4813 vergleichbaren Kontrollpersonen., basierend auf dem Rochester Epidemiology Project. Die Daten zur Lufverschmutzung stammten aus einer anderen Quelle (Washington University in St. Louis). Die Studie erfasste den Zeitraum von 1998 bis 2014.
Exposition mit Feinstaub der Größe PM2.5 und kleiner erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Parkinson-Erkrankung um 4 bis 14% abhängig von den Feinstaubkonzentration. Bei Patienten, die in urbanen Regionen war dies besonders ausgeprägt. Bei den Symptomen waren solche aus dem akinetisch-rigiden Typ (eingeschränkte Beweglichkeit) und Dyskinesien (unwillkürlichen Bewegungen des Gesichts, des Rumpfes und der Extremitäten) assoziiert mit der Feinstaubexposition. Auch die Exposition mit Stickoxiden (NO2) hatte einen negativen Effekt. Die Sterblichkeit war nicht mit der Feinstaubexposition assoziiert.